Soziale Gerechtigkeit: Ein zentrales Anliegen diakonischer Unternehmen

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Die Direktoren der Evangelischen Akademien in Ostdeutschland haben bei ihrem jüngsten Treffen der Reihe „Fachgespräche und Stellungnahmen zur Demokratie“ vor einer wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Entsolidarisierung gewarnt.

Das Fachgespräch, an dem neben anderen Impulsgebern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien auch die Theologische Vorständin der Pfeifferschen Stiftungen, Ulrike Petermann, teilnahm, widmete sich den drängenden Fragen der Teilhabegerechtigkeit. Dabei wurde deutlich, dass die Refinanzierung von Beratungsangeboten und Wiedereingliederungshilfen – also Angeboten, die wir als diakonisches Unternehmen anbieten – zunehmend schwieriger wird.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen insbesondere für diakonische Träger wachsen – und mit ihnen die Gefahr, dass wichtige Unterstützungsleistungen, die für eine gerechte Gesellschaft unverzichtbar sind, zurückgefahren werden müssen. So betonte Christoph Maier, Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt: „In einer Gesellschaft, die sich entsolidarisiert, kommen als erstes diejenigen unter die Räder, die schwach, krank oder anders sind. Wir müssen hinschauen. Es geschieht schon jetzt vor unseren Augen.“ Die Kirche habe die Aufgabe, Lernort für eine solidarische Gemeinschaft und gesellschaftliche Verantwortung zu sein.
 

Appell für eine solidarische Gesellschaft

„Soziale Gerechtigkeit ist ein zentrales Anliegen unserer Arbeit in den Pfeifferschen Stiftungen. In all unseren Tätigkeitsfeldern setzen wir uns dafür ein, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen Unterstützung und Teilhabe erfahren.

Umso wichtiger ist es uns, auf aktuelle Entwicklungen hinzuweisen, die diese Teilhabe gefährden. Sei es durch finanzielle Engpässe oder durch politische Entwicklungen“, betont Ulrike Petermann.

Die Pfeifferschen Stiftungen schließen sich daher dem Aufruf der Evangelischen Akademien an, das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ in Zukunft noch stärker in den Fokus zu rücken. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, Solidarität zu fördern, konkrete Unterstützung anzubieten und eine Gesellschaft zu gestalten, in der niemand zurückgelassen wird.

 

Zum Hintergrund:

Die „Fachgespräche und Stellungnahmen zur Demokratie“ wurden Ende 2024 – im Vorfeld der Bundestagswahl – ins Leben gerufen. Einmal im Monat treffen sich die Direktoren und die Direktorin der Evangelischen Akademien in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Berlin, um über den Umgang mit rechtsextremen Parteien zu debattieren. Jedes Treffen steht unter einem speziellen Thema, zu dem Wissenschaftler, Journalisten und Theologen als Impulsgeber und Fachberater geladen werden.

Die Diskursbeiträge sind zu finden auf:
https://ev-akademie-wittenberg.de/aktivitaeten/stellungnahmen-zur-demokratie 

 

Zitat Christoph Maier, Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt
Die Evangelischen Akademien in Ostdeutschland wollen Fragen der sozialen Gerechtigkeit in ihren Veranstaltungen künftig noch stärker als bisher behandeln
(© Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V.)
Demonstration gegen Kürzungen in der Eingliederungshilfe
Magdeburger Domplatz, 24. Oktober 2024: Gemeinsamer Protesttag der Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Sachsen-Anhalt gegen die Kürzungspläne der Landesregierung
(© Pfeiffersche Stiftungen)