Quartiersmanagement Osterburg startet im September

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Kaum ein gesellschaftliches Phänomen zeigt sich in so vielen Facetten und Auswirkungen wie der demografische Wandel: vom Altern und Schrumpfen der Bevölkerung über Abwanderung, geschwächte soziale und Versorgungsstrukturen bis hin zu neuen Formen des Zusammenlebens von Familien und Generationen.

Den Herausforderungen und Chancen dieses Strukturwandels stellt sich die Hansestadt Osterburg in Kooperation mit den Pfeifferschen Stiftungen. Ab September wird der Bereich „Ambulant im Quartier“ ein sogenanntes Quartiersmanagement im Osterburger Land aufbauen.

Bereichsleiterin Steffi Ginap umreißt das Ziel: „Quartiersmanagement ist Lebensraumentwicklung. Wir wollen Menschen einen Raum geben, sich zu begegnen, auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden. Vor Ort im Stadtteil oder Dorf als ihrem Lebensmittelpunkt. So stärkt Quartiersmanagement das nachbarschaftliche Miteinander und ermöglicht ein selbstbestimmtes Altern im gewohnten Umfeld – auch in weniger dicht besiedelten Gebieten.“

Ab dem 1. September widmet sich eine hauptamtliche Quartiersmanagerin den Anliegen insbesondere der älteren Bewohner im Osterburger Altneubau-Gebiet, in Flessau, Ballerstedt und Erxleben. In diesen Ortschaften hatten die Pfeifferschen Stiftungen 2019 im Auftrag des Osterburger Bürgermeisters Nico Schulz eine dreimonatige Sozialraumanalyse zu den Themen Leben im Alter und Bürgerschaftliches Engagement durchgeführt.

Junge Altmärkerin als „Kümmerer vor Ort“

„Eine junge Frau aus der Altmark, die eine Ausbildung zur Krankenschwester und ein Psychologiestudium abgeschlossen hat, wird in Osterburg präsent sein“, verrät Sophie Schönemann. Sie selbst wirkt als Quartiersmanagerin der Pfeifferschen Stiftungen im Gardelegener Ortsteil Letzlingen. Hier und im Neubaugebiet Magdeburg-Milchweg leisten die Stiftungen bereits seit mehreren Jahren erfolgreiche Quartiersarbeit.

Im Osterburger Quartier wird es Freizeit-, Bewegungs- und Bildungsangebote geben, nicht nur für die Älteren. Vom Kaffeeklatsch über Sportkurse und Vorträge zu Gesundheitsthemen bis hin zu gemeinsamen Tagesausflügen. Außerdem berät die neue Quartiersmanagerin zu allen Fragen rund um Altern und Pflege. „Besonders wichtig wird es sein die ehrenamtlichen Strukturen vor Ort zu stärken. Ein lebendiges Gemeinwesen aufzubauen, das funktioniert nur dann, wenn alle kräftig mit anpacken und bereit sind, sich auf neue Projekte einzulassen“, sagt Sophie Schönemann.

Fördermittel decken die Kosten

Die Frage der Finanzierung ist geklärt: Für das Quartiersmanagement in Osterburg erhalten die Pfeifferschen Stiftungen in den kommenden drei Jahren insgesamt 141.000 Euro aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie. Die Aussichten stehen gut für eine Fortschreibung dieser Förderung für weitere zwei Jahre bis zum Herbst 2025.

Die Hansestadt Osterburg erbringt zusätzlich rund 100.000 Euro, von denen 80 Prozent einen Zuschuss aus dem Förderprogramm „Demografie – Wandel gestalten“ des Landes Sachsen-Anhalt darstellen. „Damit sind sehr gute Voraussetzungen für ein Gelingen des Projektes geschaffen worden. Mich freut besonders, dass auch die umliegenden Dörfer vom Quartiersmanagement profitieren und es hier demnächst eine feste Ansprechpartnerin für gutes Altern auf dem Land gibt“, so Bürgermeister Nico Schulz.

Zukunftswerkstatt im Osterburger Land
Im August 2019 diskutierten Erxlebener und Polkauer über gut genutzte und noch fehlende Angebote in ihrer Nachbarschaft
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