Brand- und Katastrophenschutzübung: Pfeiffersche Stiftungen testen Mobildeich und Rettungswege
Mit einer Brand- und Katastrophenschutzübung haben die Pfeifferschen Stiftungen am 18. Oktober 2018 gemeinsam mit dem Amt für Katastrophenschutz und der Berufsfeuerwehr der Stadt Magdeburg für den Notfall geübt. Im Dachgeschoss des Handwerkerheimes, wo ein Teil der Werkstätten untergebracht ist, löste Christian Dudek vom Bereich Vorbeugender Brandschutz der Berufsfeuerwehr Magdeburg kurz nach 11 Uhr in einem Aufenthaltsraum mit einer Nebelmaschine die Brandmeldeanlage aus. Als weißer Rauch aus dem Fenster im rechten Gebäudeflügel quoll und der Alarm durch die Werkstätten schallte, begannen die Gruppenleiter mit der Evakuierung. Die rund 280 Beschäftigten des Handwerkerheimes gingen gruppenweise zum Sammelpunkt neben dem Hubschrauberlandeplatz.
„Die Feuerwehr soll in spätestens zwölf Minuten hier sein. Bis dahin müssen alle, die sich retten können, das Haus verlassen haben“, erklärte Christian Dudek. Die Magdeburger Feuerwehr führt ein Verzeichnis öffentlicher Gebäude wie Kliniken oder Seniorenheime, bei denen ein Evakuierungs- und Rettungskonzept vorgeschrieben ist – so auch beim Handwerkerheim. Lediglich Beschäftigte mit Rollstühlen blieben in Begleitung ihrer Betreuer in besonders geschützten Bereichen des Hauses. Das gehöre zum Konzept der horizontalen Rettung, erklärte Dudek, der die Übung gemeinsam mit Frank Gottschling, dem Brandschutzbeauftragten der Pfeifferschen Stiftungen, beobachtete.
Schon kurze Zeit später traf ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Magdeburg mit einem Leitfahrzeug, einem Löschfahrzeug und einer Drehleiter ein. Unterstützt wurden sie von sieben Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Prester samt Löschfahrzeug. „Ruhe bewahren!“, lautete auch das Motto bei Nicole Freude und ihren Kollegen im Bereich Montage 6. Gemeinsam mit Gruppenleiterin Melanie Stöwesand ging sie die Liste der Kollegen durch, aber alle waren da. „Ich finde es gut, dass der Ernstfall geübt wird und man sich darauf einstellen kann“, sagte Nicole Freude. Eine Viertelstunde nach Auslösen des Alarms konnte die Feuerwehr bereits „Feuer aus!“ melden, während die Beschäftigten mit Rollstuhl aus dem Gebäude in Sicherheit gebracht wurden. Bereits 11.36 Uhr war der Einsatz zur Zufriedenheit aller Beteiligten beendet, die Beschäftigten konnten zurück in ihre Arbeitsbereiche. Christian Dudek lobte im Gespräch mit Frank Gottschling und den beiden WfbM-Geschäftsführern Marc Fesca und Andreas Schulz vor allem die disziplinierte Evakuierung und das Freihalten der Wege rund um das Gebäude durch die Beschäftigten. Lediglich einige kleine Verbesserungsvorschläge gab es – so soll die Alarmanlage künftig nicht bereits nach einer Minute abschalten, weil das einige Beschäftigte als Fehlalarm interpretieren könnten.
Bereits am Vormittag hatten Beschäftigte der Behindertenhilfe Arbeiten (WfbM) zu Übungszwecken den 2017 für 600.000 Euro angeschafften Mobildeich zum Schutz des Klinikums vor Hochwasser aufgebaut. Dabei handelt es sich um zehn je 50 Meter lange Schlauchteile, die verbunden und im Ernstfall mit Wasser gefüllt werden. Sie in einem der beiden Technikhäuser des Klinikums auf Rollen gelagert und wurden von den WfbM-Mitarbeitern mit Gabelstapler und Multicar herausgeholt. Es gehe vor allem darum, die Verbindung der einzelnen Schlauchteile zu üben, berichtete Bettina Otte,Teamleiterin Garten- und Landschaftsbereich. Vertreter von Berufsfeuerwehr und der Herstellerfirma waren bei der Aktion dabei. Die Pfeifferschen Stiftungen waren im Juni 2013 akut vom Elbehochwasser bedroht, das gesamte Stiftungsgelände wurde damals für eine Woche vollständig evakuiert.