Erfolgreicher Verfahrensabschluss bei medizinischen Einrichtungen: Pfeiffersche Stiftungen blicken optimistisch nach vorn
Die Eigenverwaltungsverfahren der medizinischen Einrichtungen der Pfeifferschen Stiftungen – der Lungenklinik Lostau, dem Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen sowie dem Medizinischen Versorgungszentrum der Pfeifferschen Stiftungen – sind zum 31. Juli 2025 erfolgreich abgeschlossen. Dies folgt den Beschlüssen des Amtsgerichts Magdeburg. Zum 1. August 2025 wird auch die Integration der Einrichtungen in das Universitätsklinikum Magdeburg erfolgen – und für sie beginnt ein neues Kapitel als Teil der Universitätsmedizin Magdeburg.
Das Sanierungsverfahren der Pfeifferschen Stiftungen selbst soll im Herbst abschließen – ebenfalls planmäßig und im vorgesehenen Zeitrahmen. Nach einer intensiven Zeit struktureller und wirtschaftlicher Neuausrichtung markiert der nun vollzogene Übergang für einen Teil der Gesellschaften den Schritt in eine neue Phase: wirtschaftlich konsolidiert, organisatorisch neu aufgestellt und mit geschärftem Fokus auf den diakonischen Auftrag.
„Die vergangenen Monate waren für alle Beteiligten herausfordernd – und doch haben wir gemeinsam unter Druck zusammengestanden und so in kurzer Zeit viel erreicht“, erklärt Ulrike Petermann, Theologische Vorständin der Pfeifferschen Stiftungen. „Wir konnten den Betrieb verlässlich fortführen, Mitarbeitende halten und gleichzeitig unseren diakonischen Auftrag bewahren: für ältere Menschen, für Menschen mit Behinderung, Menschen im letzten Abschnitt ihres Lebens und für alle, die auf unsere Pflege, Begleitung und Fürsorge angewiesen sind.“
Diakonischer Auftrag im Mittelpunkt – auch in Zukunft
Zentraler Leitgedanke in allen Entscheidungen der vergangenen Monate war der diakonische Kernauftrag der Stiftungen: Daseinsfürsorge mit Haltung und Verantwortung. Das bleibt auch weiterhin so. In allen Stiftungsbereichen, wie Pflege, Behindertenhilfe und Hospizarbeit wurden die Angebote aufrechterhalten, Mitarbeitende gehalten und neue Perspektiven geschaffen – auch unter wirtschaftlichem Druck.
„Pfeiffers bleibt eine verlässliche Adresse für Menschen, die Unterstützung und Hilfe brauchen – und für alle, die mit Herz und Kompetenz in der Pflege oder sozialen Arbeit tätig sind“, betont Prof. Dr. Lars Timm, Entwicklungsvorstand der Pfeifferschen Stiftungen. „Unser Weg war alles andere als leicht, aber am Ende richtig – und er zeigt: Auch in Krisenzeiten kann man Haltung zeigen und Zukunft gestalten.“
Strukturwandel bewältigt – neue Phase mit Partnern aus der Region beginnt
Der eingeschlagene Kurs zur Sanierung der Stiftungen war mit tiefgreifenden Entscheidungen verbunden – aber auch mit der Möglichkeit, neue Partnerschaften und Perspektiven zu schaffen. Die Überführung der medizinischen Einrichtungen an das Universitätsklinikum Magdeburg sowie die Gründung der neuen Servicegesellschaft, Pfeiffers Service & Dienste GmbH, gemeinsam mit der Weidemann-Gruppe sichern langfristig die Versorgung und schaffen neue Strukturen für Mitarbeitende und Patienten.
Dabei können die Stiftungen auch abseits der medizinischen Kooperation Erfolge verzeichnen: So startet im August im Rahmen der Neuaufstellung der Serviceleistungen eine neue Kooperation mit Weidemann und der Volkssolidarität zur Belieferung des Essens für jene, die auch künftig von Pfeiffers versorgt und gepflegt werden. Ein Projekt getragen vom diakonischen Inklusionsgedanken mit Partnern aus der Region.
„Wir mussten Strukturen anpassen, um eine nachhaltige wirtschaftliche Tragfähigkeit gepaart mit sozialer Verantwortung zu erreichen. Momentan sind wir davon überzeugt, dass es gelingen wird“, sagt Lars Timm, Entwicklungsvorstand der Pfeifferschen Stiftungen. „Besonders die Kooperation mit dem Universitätsklinikum ist ein starkes Signal für die Region – und eine nachhaltige Lösung für die medizinische Versorgung in und um Magdeburg.“
„Dank gebührt ausdrücklich allen Partnern und Unterstützern und wir wünschen vor allem den Mitarbeitenden, die künftig nicht mehr bei Pfeiffers arbeiten, das Beste für ihre Zukunft. Wir haben gemeinsam Großes zur Versorgung der Menschen in und um Magdeburg geleistet – und wollen daran auch in der künftigen Kooperation anknüpfen“, so Ulrike Petermann.
Pfeiffers bleibt. Verlässlich. Nah. Gemeinsam.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Magdeburg soll über die Übertragung der medizinischen Einrichtungen hinaus bestehen bleiben. Gemeinsame Projekte im Bereich der Pflegepraxis, der Palliativversorgung und der seelsorglichen Begleitung bleiben bestehen – ebenso wie der Austausch zu Versorgungsfragen in der Region. Damit soll die Schnittstelle zwischen medizinischer Versorgung und diakonischem Auftrag auch künftig sichtbar und wirksam bleiben – zum Wohl der Patientinnen und Patienten, aber auch zur Stärkung der Gesundheitsregion Sachsen-Anhalt insgesamt. Pfeiffers und das Universitätsklinikum Magdeburg planen noch viele weitere Projekte in der gemeinsamen Perspektive. Sie werden jetzt nach und nach entwickelt und umgesetzt – und sollen Pfeiffers zu einem überregionalen Gesundheits- und Sozialcampus werden lassen.
Sachwalter Prof. Dr. Lucas Flöther zieht eine positive Bilanz: „Diese Verfahren sind ein Lehrstück dafür, wie ein Schutzschirmverfahren funktionieren sollte: schnell, klar strukturiert und mit Wirkung. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wurde nicht nur saniert, sondern auch Vertrauen bewahrt – bei Mitarbeitenden, Gläubigern und der Öffentlichkeit. Das ist ein starkes Signal für andere Träger in vergleichbaren Lagen.“
Auch Generalhandlungsbevollmächtigter Thomas Mulansky, Mulansky + Kollegen, unterstreicht die Bedeutung des gemeinsam Erreichten: „Die Kliniken und sehr bald auch die Stiftungen als Ganzes haben sich in einem herausfordernden Umfeld stabilisiert und zukunftsfähig aufgestellt. Es war ein geschlossenes Team, das diesen Weg gegangen ist – mit Mut, Augenmaß und einer klaren Haltung. Dass dies gelungen ist, ist ein wichtiges Zeichen für viele Menschen in der Region.“

(© Pfeiffersche Stiftungen/Foto Video Lehmann)

(© Michael Palatini/Pfeiffersche Stiftungen)

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