Weil Sterben auch Leben ist – Palliative Beratung im Pflegeheim

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Frau H. liegt in ihrem Bett in einem Pflegeheim. Dünn ist sie geworden, sagen ihre Liebsten, die neben ihrem Bett in dem kleinen, freundlichen Zimmer sitzen. „Wir sprechen über das, was noch kommen mag“, so bezeichnet es Frau H.

Dieses Gespräch führt sie mit ihren Angehörigen und Stefanie Maihold, Palliative Beraterin der Pfeifferschen Stiftungen. Gemeinsam halten sie die die geäußerten Wünsche fest: Frau H. möchte sterben, das sagt sie ganz klar. Die vom Hausarzt dringend empfohlene Dialysetherapie – ein Blutreinigungsverfahren bei fortgeschrittenem Nierenversagen – lehnt sie ab, auch wenn ihre Kinder sich diese Behandlung für ihre Mutter wünschen.

Frau H. möchte nicht mehr in ein Krankenhaus eingeliefert werden und lehnt lebensverlängernde Maßnahmen klar und deutlich ab. „Diesen Willen und die damit verbundenen Wünsche dokumentieren wir schriftlich und stellen das Dokument allen zur Verfügung, die an der Versorgung beteiligt sind“, erläutert Stefanie Maihold.

Sie stellt der älteren Dame noch die Versorgungs- und Begleitungsmöglichkeiten in der Häuslichkeit vor, wie die Allgemeine Palliativversorgung durch den Hausarzt, die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) bei schweren Symptomen oder den ambulanten Hospiz- und Besuchsdienst. Das Gespräch erleichtert Frau H., so sagt sie, da sie aussprechen konnte, was ihr auf dem Herzen lag und welche Erwartungen sie an die ihr verbleibende Lebenszeit knüpft.

Selbstbestimmung bis zuletzt

Die Selbstbestimmung bis zuletzt erhalten, das ist das Ziel solcher Palliative Care-Beratungen für Pflegeheimbewohner. Gemeinsam mit Nahestehenden über die Wünsche des Betroffenen reden, damit individuelle Vorstellungen und Werte respektiert und Entscheidungen für die letzte Lebensphase nach dessen Willen getroffen werden.

Für diese professionell geführten, vertrauensvollen Gespräche über Leben, Tod und Sterben ist das Palliativ Care-Beratungsteam der Pfeifferschen Stiftungen im Auftrag der AOK und der Landwirtschaftskasse im Versorgungsgebiet Magdeburg, Salzland- und Bördekreis und dem Jerichower Land unterwegs. Die Beratung ist in allen stationären Pflegeheimen unabhängig vom Träger möglich.

Kontakt

Interessierte können sich an Stefanie Maihold vom Palliativ- und Hospizzentrum der Pfeifferschen Stiftungen wenden – unter Telefon: (0391) 8505 895 oder per E-Mail an palliative.beratung(at)pfeiffersche-stiftungen.org.

Weitere Informationen zur Palliativen Beratung

Palliative Beratung im Pflegeheim
Die Selbstbestimmung bis zuletzt erhalten, das ist das Ziel einer Palliativen Beratung im Pflegeheim
(© Michael Uhlmann)