Prädikat Exzellent: Pfeiffers Lungenkrebszentrum erneut zertifiziert

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Die Diagnose Lungenkrebs ist ein schwerer Einschnitt in das Leben der Betroffenen – jährlich erkranken knapp 60.000 Menschen in Deutschland (Deutsches Krebsforschungszentrum), davon etwa 2.000 in Sachsen-Anhalt (Gemeinsames Krebsregister der neuen Bundesländer und Berlin).

Tendenz steigend, da vor allem junge Menschen wieder vermehrt zur Zigarette greifen.

Die Lungenklinik Lostau, die in Trägerschaft der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg arbeitet, ist spezialisiert auf alle Erkrankungen der Lunge. Sie ist außerdem das einzige zertifizierte Lungenkrebszentrum im Raum Magdeburg, das sich interdisziplinär aller Arten von Lungenkrebserkrankungen annimmt. Rund 250 Patientinnen und Patienten werden im Jahr im Lungenkrebszentrum operiert, behandelt und begleitet.

Jährliche Zertifizierung seit 2013

Der Auditbericht des unabhängigen Zertifizierungsinstituts OnkoZert der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) bescheinigt dem Lungenkrebszentrum eine ausgezeichnete Interdisziplinarität der beiden angesiedelten Fachbereiche Pneumologie und Thoraxchirurgie, großes Engagement der leitenden Ärzte und des beteiligten Personals, hohe Expertise und Qualität im ärztlichen und pflegerischen Bereich sowie hochmoderne Ausstattung.

Besonders hervorgehoben werden die sehr gute Dokumentation und Schnittstellenarbeit sowie bereichsübergreifende Zusammenarbeit u. a. mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Außerdem die Steigerung der erweiterten gewebesparenden Lungenoperationen und hauseigene Tabakentwöhnungskurse.

PD Dr. med. Steffen Frese ist Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und seit Anfang 2020 Leiter des Lungenkrebszentrums. „Als überregionales Zentrum stehen wir als Team ein für die ganzheitliche Behandlung des Lungenkarzinoms von der Diagnostik, über die Therapie bis hin zur Nachsorge. Im Vordergrund steht für uns dabei immer der Mensch mit einer schweren und lebensverändernden Krebserkrankung“, beschreibt er die Zentrumsarbeit.

Hohe Fallzahlen – hohe Qualität: Einführung von Mindestmengen?

Seit geraumer Zeit wird über die Einführung von Mindestmengen bei chirurgischen Eingriffen zur Behandlung von Lungenkarzinomen diskutiert. Das IQWiG – Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – legte dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ein entsprechendes Gutachten vor, das solche Mindestmengen empfiehlt. Auch hier gilt: hohe Qualität und reduzierte Sterblichkeit bei hohen Fallzahlen.

Wie hoch eine entsprechende Mindestmenge angesetzt wird, ist noch nicht festgelegt. Die Lungenklinik Lostau liegt mit mehr als 100 anatomischen Lungenoperationen im Jahr 2019 in einem hohen Fallzahlbereich. Rund um die Diskussion um kleinere Kliniken im Land und deren „Daseinsberechtigung“ zeigen solche Gutachten und Zertifizierungen den Stellenwert spezialisierter Häuser, die eine herausragende Qualität anbieten.

Ausführliche Informationen: Lungenkrebszentrum

Gespräch Patient mit Psychoonkologin
Zur multiprofessionellen Lungenkrebs-Behandlung gehören neben Diagnosestellung, operativen Eingriffen und chemotherapeutischen Behandlungen auch Beratungen mit der Psychoonkologin
(© Andreas Lander)