Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement
Ehrenamtliches Engagement hat auch in Deutschland eine hohe Bedeutung. Mehr als 23 Millionen Menschen engagieren sich hierzulande in unterschiedlichsten Bereichen – sie leiten Vereine, begleiten Senioren, trainieren Kinder und Jugendliche oder sind in der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Sie unterstützen so das gesellschaftliche Leben und machen viele soziale, kulturelle oder sportliche Angebote erst möglich.
Einmal im Jahr sagt auch das Land Sachsen-Anhalt Danke und ehrt, stellvertretend für die vielen engagierten Menschen, ausgewählte Ehrenamtliche für ihre Arbeit.
In diesem Jahr freuen wir uns ganz besonders über die Ehrung von Frau Monika Nowotny. 46 Jahre, ihr gesamtes Berufsleben, war sie Kranken- und Anästhesieschwester bei Pfeiffers. Im Jahr 2016, noch vor ihrem Ruhestand, entschied sie sich für eine zusätzliche Qualifizierung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin.
»Ich wollte im Ruhestand nicht einfach nur die Beine hochlegen, sondern weiterhin etwas Sinnvolles für andere Menschen tun«, so die heute 68-jährige. So ist sie seit dem Abschluss ihrer neunmonatigen Ausbildung als Sterbebegleiterin für die Pfeifferschen Stiftungen tätig.
Ein- bis zweimal in der Woche begleitet sie Menschen, die sich an ihrem Lebensende befinden, für einige Stunden – unterstützt sie oder deren Angehörige zuhause oder im Hospiz. Die persönliche Zuwendung ist ihr besonders wichtig, und die Würde der Menschen zu achten, die sich ihr anvertrauen, sagt sie.
Dieses Vertrauen, dass sie jedes Mal spüre, sei zudem keine Selbstverständlichkeit. Immer wieder sei sie davon beeindruckt und berührt. Was bei ihren Besuchen passiert, hänge deshalb vor allem von den einzelnen Menschen ab. Oft wird in diesen Momenten gar nicht viel geredet. Da ist es nur die Hand, die lange gehalten wird. Mit anderen wiederum entwickeln sich lange Gespräche: über ganz Alltägliches, über frühere Erlebnisse, Hobbies, über die Familie und manchmal auch über den Tod. Was sie dafür erhält, sei vor allem ganz viel Dankbarkeit, wie sie sagt.
Manchmal begleitet sie Menschen nur für kurze Zeit, andere bis zu einem halben Jahr. Dass sie schließlich im Hospiz ebenfalls Abschied von den verstorbenen Gästen nehmen darf, ist auch für Monika Nowotny selbst eine große Hilfe. »Es entwickelt sich oft auch eine bestimmte Nähe zu den Menschen, die ich begleite. So kann auch ich jeweils einen Abschluss finden.«
Dass ihre wichtige Arbeit vom Land Sachsen-Anhalt mit einem besonderen Empfang im Palais am Fürstenwall, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten, geehrt wird, hat sie sehr gefreut. »Natürlich war ich etwas nervös«, erzählt sie, »als ich plötzlich auf der Bühne und so sehr im Mittelpunkt stand. Aber ich habe die Auszeichnung ja nicht allein für mich entgegengenommen, sondern auch stellvertretend für die über 160 anderen ehrenamtlich Aktiven bei den Pfeifferschen Stiftungen, die dort genau wie ich regelmäßig für andere Menschen da sind und gerne helfen.«