Wie wir auf dem Land dienen können
Deutsches Hilfswerk unterstützt mit Fördermitteln die Pfeifferschen Stiftungen
Deutsches Hilfswerk unterstützt mit Fördermitteln die Pfeifferschen Stiftungen
Kaum ein gesellschaftliches Phänomen besteht aus so vielen Facetten und hat so zahlreiche Auswirkungen wie der demografische Wandel: vom Altern und Schrumpfen der Bevölkerung, dem Wandel des Zusammenlebens innerhalb der Familien, neuen Formen des Zusammenseins der Generationen bis hin zu strukturellen Veränderungen wie der Entvölkerung ganzer Landstriche und Städte. Dieser Strukturwandel wirft viele Fragen auf, denen sich die Pfeifferschen Stiftungen stellen.
Seit Oktober 2017 gehen sie neue Wege, raus aufs Land. Auf Basis ihrer guten Erfahrungen mit städtischem Quartiersmanagement sind sie nun im Altmarkkreis Salzwedel, in Letzlingen und den umliegenden Dörfern, präsent. Eine eh schon dünn besiedelte Region, die symptomatisch für die demografische „Keule“ steht. Die Folge ist Abwanderung, ganze Landstriche sterben aus.
Wie können wir dienen? Das fragen die Pfeifferschen Stiftungen. Mit Einwohnern der Gemeinde Letztlingen haben sie sich an einen Tisch gesetzt, sich nach Wünschen, Ideen und Bedürfnissen erkundigt. Und dann dort ein Quartiersmanagement mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter und einem Ehrenamtlichen eingerichtet.
Ein Vorhaben, das die Deutsche Fernsehlotterie mit weiteren 163 Projekte im ersten Halbjahr 2018 über die Stiftung Deutsches Hilfswerk mit insgesamt 23,9 Millionen Euro fördert. Für das Quartiersmanagement in Letzlingen erhalten die Pfeifferschen Stiftungen 131.000 Euro für die nächsten drei Jahre. Gute Aussichten gibt es auch auf eine Förderungsfortschreibung für noch einmal zwei Jahre. Pfeiffers selbst erbringt 33.000 Euro für das Projekt als Eigenmittel ein.
Das Ziel des Quartiersmanagements in der Letzlinger Heide umschreibt Christoph Radbruch, Vorstandsvorsitzender der Pfeifferschen Stiftungen, so: „Wir wollen Menschen einen Raum zu geben, sich zu begegnen und auszutauschen, sich in allen Fragen rund um das Thema Altern beraten zu lassen, an präventiven Bewegungs- und Bildungsangeboten teilzuhaben. Das Dorf als Lebensmittelpunkt. Ein starkes Gemeindeleben stärkt das Nachbarschaftsgefühl. Strukturen werden vertieft oder neu aufgebaut, um dem demografischen Wandel entgegenzutreten und ein selbstbestimmtes Altern auf dem Land zu ermöglichen.“
Das Quartiersmanagement bietet Veranstaltungen an. Angebote zur Begegnung, Bewegung und Bildung: vom gesunden Frühstück, wöchentlichen Spazier- und Walkingausflügen sowie den altüblichen „Kaffeeklatsch“, aber auch Tagesfahrten und themenspezifische Bildungsreferate mit Kooperationspartnern, mit Themen rund ums Altern und Gesundheit. Darüber hinaus ist bereits gelungen Strukturen für ehrenamtliches Engagement aufzubauen. Das heißt konkret, dass ein speziell ausgebildeter Helferkreis Menschen mit Hilfebedarf in ihrer Häuslichkeit entlastet, z.B. Begleitung bei Einkäufen oder zum Arzt, Hilfe im Haushalt oder Hof, sowie Betreuung von Menschen mit Demenz und/oder Unterstützungsbedarf in einer Betreuungsgruppe. Die Leistungen werden bei Pflegegrad mit der Pflegekasse abgerechnet. Die Pfeifferschen Stiftungen haben dafür seit April 2018 die Anerkennung der Sozialagentur.
