Berufsbild OP-Fachkraft – Arbeit in keimfreier Zone

Für die Arbeit im Operationssaal gibt es zwei verschiedene Bildungswege: Zum einen die Ausbildung als Pflegefachfrau/Pflegefachmann (ehemals Gesundheits- und Krankenpfleger), die dafür nach ihrer Berufsausbildung eine Fachweiterbildung zur OP-Fachkraft absolvieren.

Eine zweite Möglichkeit ist die Ausbildung zur OTA-Fachkraft. OTA steht für „operationstechnischer Assistent“. Im OP erfüllen beide Experten dieselben Aufgaben, nur ist der Werdegang einer OP-Fachkraft anders als der einer OTA.

Eine OP-Fachkraft erlernt zuerst drei Jahre den Beruf der Pflegefachkraft und absolviert danach eine zweijährige Zusatzausbildung zur Fachkrankenschwester im Operationsdienst. Der OTA wird von vorneherein für die Arbeit im OP geschult, die Ausbildung dauert drei Jahre.

Welche Aufgaben haben OP-Fachkräfte?

Im OP-Saal stehen für OP-Fachkräfte folgende Arbeiten an:

Dem operierenden Arzt sind die benötigten Instrumente zu reichen.
Damit das reibungslos funktioniert, müssen die OP-Fachkräfte alle benötigten Materialien während der Operation bereitgestellt haben, griffbereit zur Anwendung.

Die Pflege und Desinfektion der Operationsinstrumente sowie die Dokumentation und Verwaltung der Materialien gehören ebenfalls dazu.
Dabei gilt es, auf die wirtschaftliche Anwendung der Sachmittel zu achten. Neben der üblichen OP-Dokumentation sind OP-Fachkräfte dafür verantwortlich, dass alle verwendeten Materialien mit der richtigen Bestellnummer und der verwendeten Anzahl erfasst  werden, um der Verwaltung eine korrekte Abrechnung zu ermöglichen und den genauen OP-Verlauf zu dokumentieren.

Und: Auf die Umsetzung der Hygienerichtlinien im Operationssaal muss geachtet werden.

Welche Fähigkeiten und Stärken sollten OP-Fachkräfte mitbringen?

Eine gute OP-Fachkraft kennt sich in den verschiedenen ärztlichen Fachdisziplinen aus, sie muss im Schnitt mindestens 50 OP-Abläufe beherrschen und sich mit hochtechnisierten Geräten auskennen.

Sie muss vorausdenken, auf lebensbedrohliche und schwierige Situationen reagieren. Eine OP-Fachkraft muss dem Operateur kompetent assistieren und ihm vor allem in jeder Situation fachliche Sicherheit vermitteln. Sie soll dem Operateur ein professioneller Partner sein, auf den zu 100 Prozent Verlass ist.

Welche Stärken sollte man für die Arbeit im OP mitbringen? An erster Stelle steht: Ruhe bewahren – vor allem in Stresssituationen. Der Umgangston kann in lebensbedrohlichen Sitautionen, in denen schnell reagiert werden muss, rau sein; wichtig sind hier Teamfähigkei, Gelassenheit sowie Durchsetzungsvermögen. Strukturiertes und ordentliches Arbeiten gehören genau wie das fachliche Verständnis zu den grundsätzlichen Voraussetzungen.

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